Richtig bewerben: Das passende Bewerbungsfoto
In meiner Blog-Rubrik „Richtig bewerben“ erhalten Sie verschiedenste Tipps zur Jobsuche, angefangen von der Erstellung überzeugender Bewerbungsunterlagen bis hin zum Verhalten im Vorstellungsgespräch oder im Assessment Center.
Heute geht es um das passende Bewerbungsfoto.
Wirklich viele Bewerbungen habe ich schon gelesen und ebenso viele Bewerbungsfotos angesehen. Oder auch andere Fotos, auf denen keine Personen zu sehen waren, sondern interessante andere Objekte, zum Beispiel:
- ein sinkendes Ruderboot mit dem Untertitel „Wollen Sie, dass ich so ende, Frau Südmeyer?“
- Fahrpläne der Deutschen Bahn, obwohl sich die Person beim Konzern Deutsche Bank bewarb
- ein Bündel Geldscheine inklusive Anmerkung „Stellen Sie mich ein – ich vermehre Ihren Umsatz!“
Durchaus sehr unterhaltsam, aber für den jeweiligen Kontext einfach unpassend.
Was sollten Sie also bei der Erstellung eines Bewerbungsfotos beachten? Hier ein paar wichtige Impulse:
Der 1. Eindruck zählt!
Investieren Sie also in ein gutes Bewerbungsfoto. Das Foto vermittelt einen ersten Eindruck zu Ihrer Person, der sympathisch sein sollte. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist kein Bewerbungsfoto erforderlich, doch in der Regel erhöht das Foto Ihre Chancen und wird auch von den Personalverantwortlichen und den suchenden Fachbereichen erwartet.
Lassen Sie das Bewerbungsfoto von einem professionellen Fotografen erstellen
Fragen Sie Bekannte, Freunde, Verwandte nach Tipps für und Erfahrungen mit Bewerbungsfotos und Fotografen. Oder recherchieren Sie im Internet, viele Fotografen haben hier „Arbeitsproben“ eingestellt, sodass Sie gucken können, ob Ihnen die Art der Bewerbungsfotos zusagt. Auch Preisauskünfte sind hier meistens verfügbar. Fotografen bieten oft diverse Leistungspakete an: unterschiedliche Anzahl Bilder, Kleidungsberatung, buchbares Make-up und Ähnliches. Wichtig ist, dass Sie eine digitale Version Ihres Fotos erhalten, denn die benötigen Sie beispielsweise für Online-Bewerbungen. Für die Region Frankfurt und Rhein-Main kann ich Ihnen T. W. Klein bestens empfehlen.
Querformat? Hochformat?
Auch das ist Geschmackssache und gehört zu Ihren Freiheitsgraden in der Bewerbungsgestaltung. Wichtig ist, dass das Foto in den Unterlagen stimmig erscheint und nicht „wie reingequetscht“. Bei der digitalen Variante können Sie ja die Größe bei Bedarf entsprechend variieren. Beim Einbau des Originalfotos sind die Unterlagen (Deckblatt und/oder Lebenslauf) entsprechend zu gestalten, damit alles prima passt.
Welche Farbe sollte das Foto haben?
Schwarz-Weiß-Foto oder Farbfoto? Das ist zweitrangig, es sollte zu Ihnen passen und gehört damit in den Bereich der Freiheitsgrade, die Sie im Rahmen der Erstellung der Bewerbungsunterlagen haben.
Verwenden Sie keine Urlaubs- oder Freizeitbilder
Sie bewerben sich für den Arbeitskontext, so haben also Urlaubs- und Freizeitbilder in Ihrer Bewerbung nichts zu suchen.
Angemessene Kleidung
Welche Kleidung wird in der Position von Ihnen erwartet, was sagt die Stellenausschreibung darüber aus? Natürlich können Sie nicht für jede Ausschreibung und Branche ein separates Foto haben. Wenn Sie „neutrale“ Kleidung wählen, können Sie damit in der Regel nichts verkehrt machen.
Beispielsweise
- bei den Damen: helle Bluse (weiß, hellrosa, hellblau), Blazer je nach Vorliebe (blau, braun, grau, schwarz)
- bei den Herren: helles Hemd (weiß, hellblau), Sakko je nach Vorliebe (blau, braun, grau, schwarz), dezente Krawatte (keine auffälligen Muster, kein Bart Simpson, Dagobert Duck o. ä., keine Signalfarben)
Dezenter Schmuck, dezentes Make-up
Auch wenn die bestimmte Kette mit dem bestimmten Anhänger Ihr Glücksbringer schlechthin ist – wenn sie zu auffällig ist, dann lassen Sie sie nicht auf dem Foto erscheinen. Mit anderen Worten – der Schmuck auf dem Bewerbungsfoto sollte dezent sein, eine dezente Kette, dezente Ohrringe, falls beides erscheinen soll.
… und nicht zuletzt: Natürlich und authentisch sollte das Foto sein!
Was ist dafür wichtig? Folgendes:
- Wählen Sie zusammen mit dem Fotografen einen stimmigen Hintergrund aus. Manchmal ist ein einfarbiger günstiger, manchmal ist ein Strukturhintergrund interessant. Nicht zu dunkel sollte er sein!
- Achten Sie bei Ihrer Körperhaltung darauf, dass Ihr Blick frontal in die Kamera geht. Das muss nicht für den Oberkörper gelten, es kann sinnvoller sein, den Oberkörper etwas zu drehen, damit es natürlicher wirkt. Das sollten Sie ausprobieren und dafür sollte Ihr Fotograf auch einen Blick haben. Ich persönlich bin kein Fan von Bewerbungsfotos mit Denkerpose (Hand unter dem Kinn) oder Abwehrpose (verschränkten Armen).
- Zeigen Sie Zähne beim Lächeln, wenn Ihnen das eher entspricht als ein Lächeln mit geschlossenem Mund. Ein Gesichtsausdruck wie beim zeitgemäßen Passfoto (biometrisch) ist hier ausdrücklich nicht erwünscht!
Ich wünsche Ihnen ein tolles Fotoshooting mit viel Spaß und guten Ergebnissen. Und natürlich viel Erfolg bei Ihrer Jobsuche!
… ob das Bewerbungsfoto so gestaltet werden sollte 😉 ?