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Richtig bewerben – Hobbys im Lebenslauf

In meiner Blog-Rubrik „Richtig bewerben“ erhalten Sie verschiedenste Tipps zur Jobsuche, angefangen von der Erstellung überzeugender Bewerbungsunterlagen bis hin zum Verhalten im Vorstellungsgespräch oder im Assessment Center

Heute geht es um die Erwähnung von Hobbys in Ihrem Lebenslauf. 

Wie lösen Sie dieses Thema? Erwähnen Sie Hobbys im Lebenslauf oder nicht? Wie bei vielen anderen Aspekten rund um die Gestaltung einer Bewerbung gibt es auch hierzu keine „Parade-Antwort“, sondern mein Credo dazu ist wieder: Die Bewerbung ist Ihre Visitenkarte, Sie müssen sich damit identifizieren und haben Freiheitsgrade in der Gestaltung.

Warum sollten Sie denn überhaupt Hobbys im Lebenslauf erwähnen?

Ich lese in einem Lebenslauf wirklich gerne etwas über die Hobbys der Bewerber. Das ergibt für mich ein zusätzliches Puzzle-Stück zum Gesamtbild, das ich mir auf Basis der Bewerbung machen kann. Und ein weiterer Vorteil liegt auf der Hand: Hobbys bieten den Interviewern in Vorstellungsgesprächen an verschiedenen Stellen auch die Möglichkeit, die Atmosphäre zu lockern, beispielsweise wenn Personaler und Bewerber auf dem Weg zum Besprechungsraum sind. Was soll man denn auch immer nur über die Anreise und das Wetter reden, hier kann man gleich auf ein Gebiet schwenken, in dem sich der Bewerber wohlfühlt. Gleiches gilt natürlich auch für den Weg vom Besprechungsraum zurück zum Ausgang oder auch im Gespräch selbst. Und nicht selten habe ich erlebt, dass es sogar Gemeinsamkeiten gab mit den Hobbys der Gesprächspartner – und auch das ist doch klasse, um sich als Bewerber erlebbar zu machen bzw. auch die Unternehmensvertreter näher kennen zu lernen. 

Meine Hobbys sind meine Privatsache!?

Ja natürlich, absolut, das sollen sie auch bleiben. Die Erwähnung von Hobbys ist absolut nicht verpflichtend bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Doch warum sollten Sie nicht die in der Stellenanzeige geforderten Anforderungen aufgreifen und mit Ihren Hobbys belegen? Ein Teamplayer wird gesucht – warum nicht erwähnen, dass Sie seit Jahren aktives Mitglied in z. B. einem Sport-, Kultur-, Musik-, Heimatverein sind? Vielleicht haben Sie dort auch eine bestimmte Aufgabe übernommen (Trainer, Jugendwart, Kassenwart, Schriftführer, …), vielleicht belegen Sie dadurch zusätzlich Ihr besonderes Engagement oder gar Ihre Führungskompetenz? Es spricht nichts dagegen, eine Brücke zu schlagen von Ihren Hobbys zu den Anforderungen der Stelle, zur Unternehmenskultur etc., das kann Sie interessant und erlebbar machen und untermauert Ihre genannten Fähigkeiten.

Welche Hobbys sind „Lebenslauf-geeignet“, welche nicht?

Hobbys, die einen Bezug zur Stelle, zum Unternehmen bauen, sind in der Regel gut geeignet. Wenn es sich um ein Hobby handelt, dass Fragen aufwerfen könnte, wägen Sie ab. Beispiel: Sie sind ein sehr guter Handballer, spielen im Verein, sind gerade aufgestiegen in eine ansehnliche Liga. Könnte der Leser sich fragen, ob das Hobby zu viel Zeit kostet? Verletzungsintensiv ist? Ein Bild von Ihnen hervorruft, das so gar nicht stimmen muss? Sie kennen ja das Thema mit den ersten Eindrücken und den Klischees, davon kann sich niemand freisprechen, bei allem Anspruch auf Objektivität, die die Leser Ihrer Bewerbung haben werden. Daher lohnt es sich, wenn Sie bei der Erwähnung Ihrer Hobbys genau überlegen, welches Licht es auf Sie werfen könnte.

Aber wenn es sich doch gut anhört …?

Damit es im Vorstellungsgespräch nicht zu peinlichen Situationen kommt, sollte das Hobby der Wahrheit entsprechen. Vielleicht schmunzeln Sie jetzt und sagen „Ja logisch, das ist doch klar!“ Aber ich habe in diesem Punkt wirklich Skurriles erlebt. Wenn Sie beim erwähnten Hobby „Lesen von Fachliteratur“ keine entsprechende nennen können, rufen Sie Fragezeichen bei Ihren Gesprächspartnern hervor. Ebenso bei der Erwähnung eines ehrenamtlichen Engagements, das dann doch plötzlich ruht und auch vorher keines war. Oder auch das Reisen in europäische Metropolen, um dann keine einzige aufzählen zu können, sondern zu argumentieren, dass sich die Reiseziele inzwischen nach Süddeutschland verlagert haben. Da ist es auch schön, aber dieses Alternativziel kann man dann ja auch gleich unter den Hobbys erwähnen. Bleiben Sie ehrlich und authentisch, das zahlt sich aus. 

Wie konkret sollten Sie werden?

Erwähnen Sie beispielsweise, dass Sie Kassenwart eines Vereins sind und bewerben sich für einen Job im Bereich Finanzen, dann ist für den Leser interessant, seit wann Sie das machen. Oder auch, bei welchem Verein konkret Sie tätig sind, wenn das auf die Größe Ihres Verantwortungsbereichs Rückschlüsse zulässt. 

… und das heißt jetzt zusammengefasst?

Es ist kein Muss und Ihre Entscheidung, ob Sie Hobbys in Ihren Lebenslauf integrieren möchten. Die Erwähnung von Hobbys kann Ihrer Bewerbung jedoch eine persönliche Note geben, Sie erlebbar machen und, sollte es zu einem Vorstellungsgespräch kommen, für interessante Gesprächssequenzen sorgen. Überlegen Sie anhand der Stellenanzeige und der Informationen, die Sie über das Unternehmen recherchieren, inwieweit Ihre Hobbys eine gute Brücke zwischen den gestellten Anforderungen und Ihrer Qualifikation schlagen können. 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Bewerbungen! 

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